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FRAUEN UND CORONA: Das Dienstleistungsproletariat als Risikogruppe

Details

Datum:
16. Juni 2020
Zeit:
18:00 bis 19:00
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Eintritt:
Kostenlos
Webseite:
Veranstaltungslink:
https://frauen.spoe.at/frauen-und-corona/

Veranstaltungsort

Gesprächspartnerinnen

ELISABETH GROSSMANN, Mitglied des Bundesrates und Vorsitzende des Gleichbehandlungsausschusses des Bundesrates
VERONIKA BOHRN-MENA, Gewerkschafterin und Expertin für atypische Beschäftigung

Moderation
BARBARA HOFMANN, Karl-Renner-Institut

Inhalt
Schlachthöfe, Paketzentren, Versandlager, 24-Stunden-Pflege – über die letzten Wochen sind Corona-Cluster sichtbar geworden, die symbolisch zeigen, wo es am Wirtschaftssystem krankt. Schlecht bezahlte Jobs, keine Jobsicherheit, im Akkord Schwerstarbeit leisten und grundlegende Hygieneregeln nicht einhalten können. Corona macht wie unter einem Brennglas sichtbar, dass die Arbeitswelt sich stark verändert hat. Vieles davon fällt unter prekäres Arbeiten, ein Phänomen, das über die letzten Jahrzehnte stark zugenommen hat. Hinzu kommt der enorme Anstieg der Arbeitslosigkeit über die letzten Wochen und Monate. Vor allem junge Menschen mit Pflichtschulabschluss, mittlerer Ausbildung oder mit einer Lehrausbildung sind aktuell mit Arbeitslosigkeit konfrontiert. Sie sind gezwungen Arbeit anzunehmen, die weder das finanzielle Überleben sichert, noch haben sie eine Perspektive, wann es wieder einen Aufschwung im Arbeitsmarkt gibt. Der enorme Anstieg der langzeitarbeitslosen Frauen, die also über ein Jahr versuchten einen Job zu finden, zeigt ebenso deutlich, dass prekäres Arbeiten zum Normallfall zu werden droht. Das Steuer- und Abgabensystem, das die Grundlage für den Sozialstaat ist, orientiert sich allerdings nach wie vor an stabilen, langjährigen Arbeitsverhältnissen. Rund ein Drittel aller Beschäftigten ist in keinem unbefristeten Vollzeit-Arbeitsvertrag beschäftigt. Im Gespräch gehen wir auf die aktuelle Situation von prekär Beschäftigten und Ein-Personen-Unternehmen ein. Und wir unterziehen sämtliche progressive Forderungen wie eine Arbeitszeitverkürzung, eine Beschränkung der Leiharbeitsverhältnisse oder auch sachliche Rechtfertigung von befristeten Dienstverhältnissen einem Aktualitäts-Check.

  • Wie haben sich prekäre Arbeitsverhältnisse in Österreich in Corona-Zeiten entwickelt?
  • Wo können sich aktuell prekär Beschäftigte oder unter Druck geratene Selbständige hinwenden?
  • Welche politischen, gesellschaftlichen und strukturellen Veränderungen braucht es um prekärer Arbeit entgegenzuwirken?