SPÖ für Gratis-Nachhilfe in Vorarlberg

Bild: (c) Adobe Stock

Starke Nachfrage an privater Nachhilfe zeigt deutliches Angebotsdefizit im Land

Im Bildungsausschuss des Vorarlberger Landtages wurde heute der SPÖ-Antrag zur Gratis-Nachhilfe behandelt. Darin fordern die Sozialdemokraten ein kostenfreies Nachhilfeangebot für alle Schüler:innen in Vorarlberg. Der Antrag wurde von den Regierungsparteien abgelehnt.

Derzeitige Nachhilfeförderung unzureichend

Jahr für Jahr geben Vorarlbergs Eltern sehr hohe Geldsummen für die private Nachhilfe ihrer Kinder aus. Für viele Eltern bedeutet das eine große finanzielle Belastung. Schätzungen gehen davon aus, dass Vorarlbergs Eltern im vergangenen Schuljahr 5,2 Millionen Euro für private Nachhilfe aufwenden mussten. „Die Inflation trifft viele Familien mit voller Härte. Daher fordern wir von der Landesregierung, Pflichtschüler:innen, denen eine negative Beurteilung droht, eine kostenlose Nachhilfe anzubieten“, so der designierte Parteichef der SPÖ Vorarlberg, Mario Leiter. Denn die bislang in Vorarlberg existierende Form der Nachhilfeförderung sei angesichts des großen und breiten Bedarfs an Nachhilfe völlig unzureichend, erklärt Leiter.

Schüler:innen am Weg in Lehre oder Beruf unterstützen

„Dass sich die Landesregierung gegen eine flächendeckende kostenfreie Nachhilfe positioniert, zeige einmal mehr, welchen Platz schwarz-grün einer chancengerechten Bildung einräumt“, betont der Vorarlberger SPÖ-Parteiobmann: „Nämlich gar keinen. Vielmehr blockieren solche Entscheidungen eine vernünftige Sozialpolitik und damit eine vernünftige Wirtschaftspolitik. Man verhindert, dass Schüler:innen, anstatt abzurutschen und ausgegrenzt zu werden, durch diese Unterstützung den Weg in eine Lehre oder einen Beruf schaffen.“

Starke Nachfrage bei Nachhilfe zeigt Defizit im Land auf

Auch die geschäftsführende Vorarlberger SPÖ-Klubobfrau Manuela Auer ist der Ansicht, dass es im Land dringend ein Modell braucht, mit dem Schüler:innen unkompliziert Nachhilfe in Anspruch nehmen können: „Eltern müssen von hohen Nachhilfekosten entlastet werden“, fordert Auer.

„Den Bildungserfolg von jungen Menschen an die Finanzkraft der Eltern zu knüpfen, ist der völlig falsche Weg. Kinder aus Haushalten mit wenig Einkommen werden so stark benachteiligt. Ihnen wird jegliche Zukunftsperspektive genommen. Dieser Fehlentwicklung im Bildungssystem gilt es entgegenzusteuern“, so Auer: „Chancengerechte Bildung ist ein wichtiger Baustein für die Zukunft unserer Gesellschaft.“

Burgenland-Modell als Vorbild

Die Vorarlberger SPÖ spricht sich daher dafür aus, dass in Vorarlberg ein kostenfreies Nachhilfe-Modell für alle Schüler:innen nach dem Vorbild des Burgenlandes umgesetzt wird. Alle burgenländischen Pflichtschüler:innen, bei denen in Deutsch, Mathematik, Englisch oder in den Minderheitensprachen die Gefahr einer negativen Beurteilung besteht, erhalten bereits ab diesem Schuljahr das Angebot einer kostenlosen Nachhilfe. Dies gilt für Volksschulen, Mittelschulen und Polytechnische Schulen. Auch in Kärnten gibt es bereits ein gutes Modell, um Eltern von den Kosten für die Nachhilfe zu entlasten. „Unser Standpunkt in dieser Sache ist klar: Der schulische Erfolg und die Zukunft der Kinder dürfen nicht von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängig sein“, betont Mario Leiter abschließend.