Auer: Wir müssen jetzt an Lösungen arbeiten, damit die Nachsorge in Zukunft gesichert ist
Die Menschen in Österreich und vor allem in Vorarlberg werden immer älter. Damit verbunden steigt jedoch auch die Zahl der Patient:innen in den heimischen Spitälern. Grund dafür ist die große Schere zwischen der hohen Lebenserwartung der Österreicher:innen und den tatsächlich gesunden Lebensjahren. Während die durchschnittliche Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten auf durchschnittlich 80 Jahren bei Männern und 85 Jahren bei Frauen angestiegen ist, stagnieren die gesunden Lebensjahre bei knapp 58 Jahren. Aufgrund von fehlenden Nachsorgestrukturen führt dies dazu, dass ältere Menschen oft unnötig lange im Krankenhaus bleiben müssen, kritisiert die geschäftsführende SPÖ-Klubobfrau Manuela Auer: „Patientinnen und Patienten belegen Betten oft länger als geplant, weil es an einer entsprechenden Nachsorge fehlt. In Vorarlberg gibt es derzeit keine Überleitungspflege, die die Lücke zwischen Spitalsaufenthalt und der Rückkehr in die eigenen vier Wände schließt. Es fehlt einfach an den nötigen Betten.“
Entlastung für Personal und Angehörige schaffen
Dabei seien viele ältere Menschen nach einer Behandlung im Krankenhaus noch nicht in der Lage, ihren Alltag selbständig zu meistern, erklärt Auer: „Es braucht in vielen Fällen die Unterstützung von Familie oder von Fachpersonal, wie etwa dem Mobilen Hilfsdienst oder dem Krankenpflegeverein. Für die Organisation dieser Hilfen benötigt man aber eine gewisse Vorlaufzeit. Von heute auf morgen lässt sich eine Nachsorge zuhause nicht organisieren.“ Umso wichtiger sei es daher, dass es neben dem Krankenhaus eine zusätzliche Infrastruktur zur Nachsorge gebe, betont die SPÖ-Landtagsabgeordnete. „Eine eigenständige Nachsorgeeinrichtung würde dabei viel Druck aus dem System nehmen. Denn sowohl die Angestellten in den Krankenhäusern als auch die Angehörigen der Patientinnen und Patienten würden dadurch entlastet werden“, erklärt Auer.
Heute Lösungen für die Zukunft finden
In der Steiermark, Wien und Salzburg hat man die Dringlichkeit dieses Themas bereits erkannt und unterschiedlich Projekte zur Überleitungspflege ins Leben gerufen. SPÖ-Landtagsabgeordnete Manuela Auer sieht dafür auch in Vorarlberg Bedarf: „Wir haben schon bei der Diskussion zur Altersstrategie im Landtag darauf hingewiesen, dass das Thema der Überleitungspflege nicht ausgeklammert werden darf. Es braucht im Land eine eigene Einrichtung, die diese Aufgabe übernimmt. Der Antrag, den wir damals dazu eingebracht haben, wurde jedoch abgelehnt. Wir halten jedoch weiterhin an dieser Forderung fest.“ Denn das Problem der adäquaten Pflege und Versorgung von älteren Menschen werde auch in Zukunft eine große Herausforderung darstellen und brauche daher heute schon entsprechende Lösungen, ist die SPÖ-Landtagsabgeordnete überzeugt.