Frauennotwohnung umgehend aufstocken

Elke Zimmermann Bild: (c) Alexandra Serra

Zimmermann: Politik darf Frauen hier nicht alleine lassen

Die Sozialdemokraten stellten vor kurzem eine umfassende Anfrage an Landesrätin Wiesflecker zum Thema Gewaltschutz in Vorarlberg. Die nun erfolgte Beantwortung zeigt auf, dass im Land bereits viel im Bereich Gewaltschutz geleistet wird, es jedoch auch noch Handlungsbedarf gibt.

Dass etwas getan werden muss, wird etwa bei den Belegungszahlen der Frauennotwohnung deutlich. Von 2019 auf 2021 ist hier die Zahl der Belegungstage von knapp 7.000 auf rund 12.000 angestiegen. Auffällig ist auch, dass die Anzahl der Kinder, die in der Frauennotwohnung untergebracht wurden, zugenommen hat. Von 2019 auf 2021 gibt es hier einen Anstieg von knapp 60 Prozent auf. Für SPÖ-Frauensprecherin Elke Zimmermann ein alarmierendes Signal: „Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass, so traurig es auch ist, die Notwohnung für viele Frauen die letzte Zufluchtsmöglichkeit bietet, um sich aus einer Gewaltbeziehung zu lösen. Die steigenden Belegungszahlen, vor allem in Verbindung mit dem doch hohen Kinderanteil, sollte uns hier besonders zu denken geben.“ Es sei daher zu begrüßen, dass von Seiten des Landes bereits erkannt wurde, dass hier eine Aufstockung der Kapazitäten notwendig sei. Allerdings müsse man nun auch umgehend handeln und zusätzliche Räumlichkeiten bereitstellen, betont Zimmermann. „Wenn Frauen als letzten Ausweg aus einer Gewaltbeziehung nur noch die Frauennotwohnung sehen, dann brennt der Hut. Dann dürfen sie nicht hören, dass es für sie und womöglich ihre Kinder kein freies Zimmer gibt. Es müssen daher rasch Lösungen auf den Tisch, damit Frauen hier nicht allein gelassen werden“, fordert die SPÖ-Frauensprecherin.

Männliche Jugendliche verstärkt aufklären

Auffallend sei zudem, dass sich die Präventionsarbeit im Bereich Gewaltschutz vorrangig an Mädchen und Frauen richte. Dabei sei es doch genauso wichtig, Aufklärungsarbeit bei männlichen Jugendliche zu leisten, stellt Zimmermann fest. „Gewaltschutz wird heutzutage immer noch zu sehr als ein Problem der Frauen gesehen. Dabei ist es ein Thema, dass beide Geschlechter betrifft und auch eine Sensibilisierung im Denken und Handeln aller fordert“, so Zimmermann. Natürlich sei es wichtig junge Mädchen in ihrem Selbstbewusstsein und in ihrer eigenen Wahrnehmung zu stärken, aber auch männliche Heranwachsende müssten mehr in die Verantwortung genommen werden. „In diesem Bereich wird eindeutig noch zu wenig Aufklärungsarbeit geleistet“, kritisiert die SPÖ-Frauensprecherin.