Schule als Ort der Integration stärken

Bild: (c) Alexandra Serra

Auer: Es braucht langfristige Lösungen

Um mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, sich und seine Bedürfnisse ausdrücken zu können, braucht man Sprache. Sie ist der Schlüssel für gelungenen Integration. Für die Kinder und Jugendlichen, die seit Mitte März vor dem Krieg aus der Ukraine nach Vorarlberg geflohen sind, ist ein Schulbesuch und das damit verbundene Erlernen der deutschen Sprache essentiell. Mit einer umfassenden Anfrage möchten die Sozialdemokraten von Landesstatthalterin Schöbi-Fink daher nun in Erfahrung bringen, wie es um die ukrainischen Schüler*innen in Vorarlberg bestellt ist.

Integration endet nicht mit dem Pflichtschulalter

Mit Ende des vergangenen Schuljahres hatten rund 280 ukrainische Kinder am Unterricht in Vorarlberg teilgenommen. Die meisten der Schüler*innen besuchten dabei eine Pflichtschule, ein geringer Teil, nämlich zehn Prozent eine weiterführende Bildungseinrichtung. Und auch in diesem Jahr gibt es in Vorarlberg etwa nur drei Gymnasien die ukrainische Schüler*innen aufnehmen. SPÖ-Bildungssprecherin Manuela Auer zielt das an der integrativen Realität vorbei: „Die Notwendigkeit sich Deutsch-Kenntnisse anzueignen, mit denen man im Alltag bestehen kann, endet nicht mit dem Pflichtschulalter. Auch das Zusammenkommen mit Gleichaltrigen, das Knüpfen von sozialen Kontakten ist für Heranwachsende wichtig.“ Es kämen ja nicht nur Kinder im Volksschulalter aus der Ukraine nach Vorarlberg, betont Auer. Schule als Ort der Integration müsse gestärkt werden.

Langfristige Lösungen für Schulen

Auch, dass für den Unterricht und die Betreuung der ukrainischen Kinder lediglich sechs zusätzliche Lehrpersonen angestellt wurden, sei auf lange Sicht keine befriedigende Lösung, kritisiert die SPÖ-Bildungssprecherin: „Wenn man sich die Entwicklung der Flüchtlingszahlen aus der Ukraine in den letzten Wochen und Monaten ansieht, erkennt man zwar keinen Massenansturm, aber doch einen kontinuierlich gleichbleibenden Zustrom. Das wird sich auch nicht so schnell ändern, so lange sich die Situation in der Ukraine nicht ändert. Wir werden also auch weiterhin ukrainische Kinder in unser Schulsystem integrieren müssen.“ Damit dies langfristige funktioniere, brauche es natürlich die personellen und finanziellen Strukturen. „Daher möchten wir gerne wissen, wie der aktuelle Stand in Vorarlbergs Schulen ist“, so Auer.