Zimmermann: An Förder-Offensive für Medizinstudierende führt kein Weg vorbei
In Vorarlberg gibt es 355 Kassenstellen für Ärzte. Knapp die Hälfte davon praktizieren als Allgemeinmediziner. Bis 2032 werden 60 dieser als Hausärzte tätigen Mediziner*innen das Pensionsalter erreicht haben. Diese Kassenstellen wieder zu besetzen, wird eine Herausforderung, finden sich doch jetzt schon kaum Nachfolger*innen für freie Kassen-Arztplätze. Um dem drohenden Engpass im niedergelassenen Bereich entgegenzuwirken, ist es daher notwendig, dass bereits bei der Ausbildung der zukünftigen Mediziner*innen, wichtige Impulse gesetzt werden. Die Sozialdemokraten bringen daher einen Antrag zur Ausarbeitung eines Stipendienmodells ein.
Mangelware Kassenarzt
Für SPÖ-Gesundheitssprecherin Elke Zimmermann zeigt dabei die aktuelle Ärzte-Situation in Vorarlberg deutlich, dass sich etwas ändern muss: „Wir haben aktuell etwa in Dornbirn die Situation, dass bis Ende des Jahres gleich zwei Kassenärzte aufhören. Die Suche nach einer Nachfolge gestaltet sich jedoch schwierig, und dabei sind wir hier noch im urbanen Raum. Auf dem Land hat es sich vielfach schon eingebürgert, dass jene Gemeinden, die finanzkräftiger sind, sich noch einen Hausarzt leisten können. Die anderen schauen durch die Finger. Es fehlt also gerade in ländlichen Gebieten an Medizin-Nachwuchs.“ Auf lange Sicht führe damit kein Weg an einer Förder-Offensive für heimische Medizinstudierende vorbei, ist Zimmermann überzeugt.
Stipendium als Anreiz
Der Ärztemangel in Vorarlberg sei auch ein Ausbildungsmangel, betont die SPÖ-Gesundheitssprecherin. Damit junge Menschen künftig als Allgemeinmediziner im Kassenbereich tätig werden, bräuchte es daher bereits während der Ausbildungszeit entsprechende Anreize: „Das Ziel ist es, dass wir unsere gut ausgebildeten Jung-Mediziner*innen in Vorarlberg halten und damit die drohende Versorgungslücke bei den Kassenarzt-Stellen schließen. Mit einem Stipendium für all jene, die nach dem Abschluss für eine bestimmte Zeit als Allgemeinmediziner praktizieren, wäre dies möglich.“
Dass ein solches Stipendienmodell durchaus umsetzbar ist, zeigen Niederösterreich und das Burgenland. Beide Bundesländer haben Fördertöpfe eingerichtet, mit denen Medizinstudierende finanziell unterstützt werden.