Frauentag 2022: Wir sind Zukunft

Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März haben SPÖ-Parteivorsitzende, Klubvorsitzende Dr.in Pamela Rendi-Wagner und SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner im „Roten Foyer“ zentrale Forderungen für die Frauen in Österreich vorgestellt.

„Europa kommt aus dem Krisenmodus nicht heraus. Dieser anhaltende Krisenmodus darf aber nicht dazu führen, dass drängende frauenpolitische Probleme unter den Tisch fallen. Die Probleme der Frauen haben sich verstärkt, die Politik muss sich daher noch stärker um Frauen, Mütter, Alleinerziehende in Österreich kümmern“, sagte SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner. Die SPÖ hat viele Vorschläge im Sinne einer guten und gerechten Zukunft für Frauen und Mädchen in Österreich auf den Tisch gelegt.

SPÖ-Frauenvorsitzende Holzleitner betont: „Frauen sind die Hälfte der Gesellschaft. Sie sind qualifiziert, sie leisten unglaublich viel, sie sollen endlich mehr Möglichkeiten und Chancen bekommen. Wir wollen nicht nur ein Stück des Kuchens, sondern das, was uns längst zusteht: nämlich zumindest die Hälfte der Bäckerei. Statt einzelner Initiativen und Online-Seminaren braucht es dringend gesetzliche Maßnahmen.“

Die zentralen Forderungen der Kampagne:
1️⃣ Lohntransparenz einführen und damit Lohndiskriminierung abschaffen.
2️⃣ Vorsorgeuntersuchungen und Gender-Medizin ausbauen.
3️⃣ Frauenarbeitsmarkt-Paket, vorgezogene Pensionserhöhung und Teuerungsbremse umsetzen!
4️⃣ Väterkarenz zur Regel machen: damit gerechte Aufteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit endlich Realität wird.
5️⃣ Unterhaltsgarantie, die Alleinerziehende vor Armut schützt.

„Es sind die Frauen und Kinder, die die ersten Verliererinnen von Krisen und Kriegen sind“, so die SPÖ-Chefin. Doch die von der Bundesregierung vielbeklatschten Heldinnen der Krise „haben bis heute keine höheren Löhne als Wertschätzung und Anerkennung gesehen“, so Rendi-Wagner.

Von zentraler Bedeutung sei eine flächendeckende, ganztägige, kostenfreie Kinderbetreuung: „Eine Baustelle, an der Österreich schon so lange arbeitet“, erinnert die SPÖ-Chefin daran, dass Ex-ÖVP-Kanzler Kurz den Ausbau der Kinderbetreuung im Jahr 2016 aus machtpolitischem Interesse „gekübelt“ und Kindern damit Chancen gestohlen hat. Eine ganztägige Kinderbetreuung sei auch eine bildungspolitisch wichtige Maßnahme – und auch wirtschaftlich vernünftig, weist Rendi-Wagner auf den Fachkräftemangel hin, dem begegnet werden könne, wenn mehr Frauen die Möglichkeit hätten, Vollzeit zu arbeiten. Das sei auch für die ökonomische Sicherheit hochrelevant, etwa für Frauen, die sich wegen ihrer ökonomischen Abhängigkeit vom Partner nicht aus Gewaltbeziehungen befreien können.

Zudem rolle jetzt eine Teuerungswelle durch Österreich, „die vor allem Frauen mit Kindern, aber genauso Pensionistinnen trifft, die besonders unter der Verdoppelung der Heiz- und Strompreise und den steigenden Kosten des täglichen Einkaufs leiden – und die am Ende des Monats vor der Entscheidung stehen: Essen oder Heizen? Das ist eine Schande für ein wohlhabendes Land wie Österreich“, betont die SPÖ-Vorsitzende. „Wir müssen alles tun, um Armut zu verhindern. Die Teuerungsbremse muss endlich kommen“, erklärte auch SPÖ-Frauenvorsitzende Holzleitner, die ihre Solidarität mit den Pensionist*innen aussprach, die zeitgleich vor dem Bundeskanzleramt demonstrierten.

Die Bundesfrauenvorsitzende präsentierte die fünf zentralen Forderungen der Kampagne der SPÖ-Frauen „Wir sind Zukunft“: Lohntransparenz, ein Schwerpunkt auf Frauengesundheit und Gender-Medizin, ein Frauenarbeitsmarktpaket mit einer Teuerungsbremse, verpflichtende Väterkarenz und die längst versprochene Unterhaltsgarantie.

Noch immer klafft die Lohnschere weit auseinander. Bei der Lohntransparenz brauche es dringend eine Beweislast-Umkehr. Unternehmen sollen wie in Island zeigen, dass sie Lohngerechtigkeit praktizieren. „Frauen müssen in allen Bereichen gestärkt werden“, so Holzleitner.

Vorsorgeuntersuchungen wie Mammografien sind in der Pandemie dramatisch zurückgegangen. Frauen haben ein höheres Risiko an Long Covid zu erkranken, mit mehr Gender-Medizin soll die Frauengesundheit endlich in den Mittelpunkt gerückt werden, forderte Holzleitner.

Ein wichtiger Schwerpunkt der SPÖ-Frauen ist eine gerechte Aufteilung der unbezahlten Arbeit. „Elterliche Verantwortung beginnt mit der Geburt eines Kindes und nicht erst im Fall von strittigen Scheidungen.“ Die SPÖ-Frauen schlagen eine verpflichtende Aufteilung der Karenzzeiten vor, wie dies in skandinavischen Ländern und Island bereits erfolgreich umgesetzt wird. Um Kinderarmut zu verhindern und Alleinerzieherinnen zu unterstützen, fordern die SPÖ-Frauen die Umsetzung der längst versprochenen staatlichen Unterhaltsgarantie.

Die SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende betonte zudem aus aktuellem Anlass: „Internationale Solidarität und Friedenspolitik sind wichtige Grundsätze der SPÖ-Frauenorganisation. Frauen und Kinder sind die Betroffenen in jeder Krisensituation. Wir wollen helfen!“ Die SPÖ unterstützt die so dringend notwendige Arbeit der Hilfsorganisationen, die vor Ort aktiv sind.

Fotos der Pressekonferenz

Presseunterlage zur Kampagne