Eine aktuelle Anfragebeantwortung zeigt: Der Familienbonus ist in Österreich ungleich verteilt. Die Regierung lässt damit viele Familien im Stich, die gerade jetzt Unterstützung brauchen und verschärft Kinderarmut. Die SPÖ fordert daher eine rasche und umfassende Evaluierung des Familienbonus. Kinderarmut darf in Österreich keinen Platz haben!
Eine parlamentarische Anfrage der SPÖ belegt schwarz auf weiß, dass der Familienbonus in Österreich dramatisch ungleich verteilt ist. Da der Familienbonus eine Steuergutschrift ist, verlieren Familien, die in der Pandemie von Einkommensverlusten – etwa durch Kurzarbeit – oder Arbeitslosigkeit betroffen sind, ihren Familienbonus. Dies zeigt sich in der Anfragebeantwortung besonders deutlich daran, dass 2020 etwa 400.000 weniger Kinder vom Familienbonus profitierten als 2019. Dadurch verschärft die Bundesregierung Kinderarmut und reißt die Einkommensschere weiter auf. „Die Bundesregierung lässt mit dem Familienbonus viele Familien in der Krise im Stich! Dabei brauchen die Familien gerade in schwierigen Zeiten Unterstützung“, betont unsere Familiensprecherin Petra Wimmer.
Dass dieses System ungerecht und herzlos ist, betont auch unser Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch: „Während Finanzminister Blümel 180.000 Euro für Gutachten in eigener Sache verpulvert, um Parlament, Verfassungsgerichtshof und Bundespräsidenten zum Narren zu halten, lässt er Kinder und Familien in der Krise im Stich. Wenn es um Großkonzerne und türkise Großspender geht, zeigt Blümel vollen Einsatz. Sie wurden in der Krise zum Teil massiv überfördert und erhalten durch die KöSt-Senkung Steuerzuckerl in Milliardenhöhe. Bei Kindern, Jugendlichen und Familien wird demgegenüber der Sparstift angesetzt. Sie sind der türkis-grünen Regierung vollkommen egal!“
Männer profitieren doppelt so oft wie Frauen
Auch die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen, die die SPÖ seit Einführung des Bonus kritisiert, wird in der Anfragebeantwortung belegt. 2019 bezogen 666.000 Männer den Familienbonus und nur 334.000 Frauen. 2020 waren es 480.000 Männer gegenüber 242.000 Frauen. „Männer profitieren doppelt so oft vom Familienbonus wie Frauen. Diese eklatante Ungleichbehandlung treibt Frauen in ökonomische Abhängigkeit von ihren Partnern. Das wirkt sich auf vielen Ebenen negativ aus. Wer abhängig ist, kann meist einen gewalttätigen Partner nicht verlassen und davon sind auch die Kinder betroffen. Die ÖVP konterkariert damit den gerade jetzt so notwendigen Gewaltschutz“, führt unsere Familiensprecherin aus.
Kein Kind zurücklassen!
Für uns ist klar: Jedes Kind ist gleich viel wert – unabhängig davon, wie arm oder reich die Eltern sind. Kein Kind darf zurückgelassen werden! Wir fordern daher eine rasche und umfassende Evaluierung des Familienbonus hinsichtlich seiner sozialen Treffsicherheit und den gleichen Familienbonus für alle Kinder.