Die Corona-Zahlen steigen wieder deutlich an. Um Arbeitnehmer*innen bestmöglich zu schützen, schlägt unsere Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner die Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz vor. Die Regierung muss darüber rasch Gespräche mit den Sozialpartnern führen. Außerdem sollen betriebliche Impfungen ausgebaut werden und Tests kostenfrei bleiben.
Die Zahlen der Neuinfektionen steigen rasch an. Um die vierte Corona-Welle kontrollieren zu können, fordert unsere Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner die Einführung der 3G-Regel am Arbeitsmarkt. Denn es gibt derzeit keinerlei Schutzbestimmungen zum Beispiel für Großraumbüros, Callcenter, Verteilzentren oder Fleischverarbeitungsbetriebe. Spezielle Bestimmungen gibt es beispielsweise nur für den Gesundheitssektor und Bereiche mit Kundenkontakt. 3G am Arbeitsplatz bedeutet, dass das Betreten des Arbeitsplatzes nur möglich ist, wenn eines der drei G vorliegt: getestet, geimpft oder genesen. „3G am Arbeitsplatz schützt vier Millionen Erwerbstätige“, sagt Rendi-Wagner, die von einem „enorm großen Sicherheitshebel“ spricht, um so viele Menschen in Österreich wie möglich zu schützen und die Ausbreitung der vierten Welle kontrollieren zu können.
Menschen dort abholen, wo sie sind
„Die Menschen müssen dort abgeholt werden, wo sie sind. Das würde auch zusätzlich zur Impfung motivieren und so die Impfquote nach oben bringen“, sagt Rendi-Wagner. Die Bundesregierung sollte daher 3G am Arbeitsplatz unter Einbindung der Sozialpartner rasch einführen. „Wenn die Zeit davonläuft, läuft uns das Virus davon und die vierte Welle ist nicht kontrollierbar“, so Rendi-Wagner. Der Gesundheitsminister kann eine entsprechende Regelung per Verordnung erlassen und damit auch rechtlich für Klarheit sorgen. Denn es ist ein Widerspruch, wenn beim freiwilligen Besuch im Kaffeehaus ein 3G-Nachweis notwendig ist, am Arbeitsort jedoch, wo man sein muss und auch sehr viel mehr Zeit verbringt, nicht.
Die 3G-Regel am Arbeitsplatz hat drei wesentliche Vorteile:
- Sie trägt zum Schutz von etwa vier Millionen unselbstständig Erwerbstätigen und deren Angehörigen bei.
- Sie würde juristische Klarheit bringen – denn aktuell ist mangels gesetzlicher Regelung unklar, was der Arbeitgeber an Schutzmaßnahmen machen darf oder nicht.
- Sie würde zur Steigerung der Impfquote beitragen.
Tests sollen kostenfrei bleiben, betriebliche Impfungen ausgebaut werden
Als Begleitmaßnahme muss das kostenlose Testangebot nicht nur aufrechterhalten, sondern das PCR-Testangebot sogar in ganz Österreich ausgebaut werden. Auch Geimpfte sollten sich zum Schutz aller regelmäßig testen lassen. „Weniger Tests bedeuten weniger Kontrolle. Es wäre der völlig falsche Weg, diese Kontrolle abzugeben“, so Rendi-Wagner.
Darüber hinaus schlägt unsere Vorsitzende vor, die betrieblichen Impfungen auszubauen: „Auch den Ausbau der betrieblichen Impfungen sollte die Regierung mit den Sozialpartnern dringend besprechen. Hier braucht es Initiativen von Seiten des Bundes, damit mehr Betriebe Impfungen für ihre Mitarbeiter*innen anbieten. Die Kosten sollte der Bund übernehmen, wie es auch gesetzlich vorgeschrieben ist.“