Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei und die Arbeit noch nicht getan: Unsere Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner nennt drei wichtige Punkte, die jetzt von der Regierung umgesetzt werden müssen.
In Österreich können wir eine positive Entwicklung beim Infektionsgeschehen und auf den Intensivstationen verzeichnen. Österreich hat mittlerweile eine Inzidenz von unter 50 erreicht. „Das ist ein großer Grund zur Freude!“, betont unsere Vorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner. Sie mahnt aber auch: „Die Pandemie ist noch nicht vorbei, die Arbeit ist noch nicht getan!“ Damit der Herbst keine bösen Überraschungen bringt, ist es wichtig, weiter vorsichtig zu bleiben und das Infektionsgeschehen weiter ganz genau im Blick zu haben. „Die Bundesregierung darf diesen Sommer nicht wieder verschlafen, sondern muss jetzt die richtigen Schritte setzen“, fordert Rendi-Wagner.
Jetzt drei wichtige Schritte setzen
Wir befinden uns gerade in einer Phase der Umstellung in der Corona-Strategie: Weg von einschränkenden Maßnahmen hin zu intensivem Monitoring und Prävention. Um sicher durch die nächsten Monate und Jahre zu kommen, ist jetzt ein Bündel an Maßnahmen aus kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen notwendig.
1. Mehr und rascher Impfen
Es müssen mehr Menschen rascher geimpft werden. Denn „umso größer ist unsere Chance, ohne neue Virus-Welle durch den Herbst zu kommen“, betont unsere Vorsitzende. Eine hohe Durchimpfung ist wie ein gemeinsamer Schutzschirm, um sicher durch die Herbstmonate kommen. „Das geht nur gemeinsam. Jede einzelne Impfung zählt!“, stellt Rendi-Wagner klar. Denn: „Jede Impfung reduziert nicht nur das Risiko jedes Einzelnen schwer zu erkranken, sondern auch das Risiko der Entstehung von neuen Virus-Mutationen. Und hier liegt die große Gefahr der nächsten Monate“, erläutert unsere Vorsitzende.
650.000 Menschen werden Ende Juni nicht geimpft sein!
Bei der jetzigen Impfgeschwindigkeit jedoch werden bei einer angenommenen Impfbereitschaft von 75 Prozent der Bevölkerung Ende Juni noch immer 650.000 Menschen, die sich impfen lassen wollen, keine Erstimpfung bekommen haben. „650.000 Menschen, die sich auf das Versprechen des Bundeskanzlers verlassen haben, dass sie bis Ende Juni den ersten Stich erhalten haben!“, betont Rendi-Wagner. Diese Menschen werden keine Impfung vor der Reisezeit erhalten haben. Damit dieses Versprechen eingehalten wird, müsste die Impfgeschwindigkeit von 70.000 auf 120.000 Impfungen pro Tag steigen.
Jugendliche vor dem Herbst impfen
Wichtig ist es auch, die 12- bis 15-Jährigen noch vor dem Herbst zu impfen, „am besten noch vor den Sommerferien, spätestens jedoch mit Anfang August“, sagt Rendi-Wagner. Dass Schulen Orte für Cluster-Bildungen sind, würde dann der Vergangenheit angehören. Ein sicherer Schulstart wäre möglich.
2. Kostenloses Testangebot aufrechterhalten
Selbst wenn wir eine hohe Durchimpfung erreicht haben, wird es ca. 20 Prozent der Bevölkerung geben, die nicht geimpft sind, etwa weil sie aus medizinischen Gründen oder aufgrund des jungen Alters nicht geimpft werden können. Rendi-Wagner fordert daher: Das Testangebot muss weiter kostenlos und flächendeckend in ganz Österreich bis auf weiteres aufrechterhalten bleiben. Auch im Hinblick auf die Prävention von Virus-Mutationen. Hier braucht es ein intensives PCR-Testing – vor allem in den Schulen. Die Tests in den Schulen sollten auf PCR-Gurgeltests umgestellt werden.
3. Die richtigen Lehren aus der Krise ziehen
Rendi-Wagner appelliert an die Regierung, jetzt die richtigen Lehren aus der Pandemie zu ziehen. „Eine zentrale Lehre aus den letzten 15 Monaten ist, dass wir uns als Land langfristig besser und sicherer aufstellen müssen für zukünftige Krisen“, ist unsere Vorsitzende überzeugt. Die Wissenschaft hat in relativ kurzer Zeit Großartiges geleistet – innerhalb eines Jahres wurden Impfstoffe entwickelt. Doch um auf die nächste Krise besser vorbereitet zu sein, muss jetzt in Forschung, Entwicklung und Produktion von Medikamenten, Tests, Impfstoffen und Medizinprodukten seitens des Staates investiert werden. Denn: „Wissenschaft und Wirtschaft alleine werden das nicht leisten können. Denn in Nicht-Krisenzeiten liegt hier kein wirtschaftliches Potenzial. Es wird erst geforscht und entwickelt, wenn die Krise da ist. Das kostet Zeit und Menschenleben und richtet wirtschaftlichen Schaden an“, erläutert Rendi-Wagner.
Staat muss jetzt Forschung und Entwicklung fördern
Sie sieht hier die öffentliche Hand gefordert, Verantwortung zu übernehmen, eine gezielte Forschungsunterstützung zu gewährleisten und eine gemeinsame Plattform zu schaffen für Forschung und Entwicklung. Ihr Vorschlag: Die Einrichtung einer neuen Bundesagentur zur Entwicklung neuer Impfstoffe und Therapeutika zur Pandemieprävention, die in Nicht-Pandemiezeiten Wirk- und Impfstoffe und Tests entwickelt, um in Pandemiezeiten besser aufgestellt zu sein, „wie eine Pharma-Entwicklungsabteilung, aber immer mit dem Interesse der öffentlichen Gesundheit an erster Stelle“, so Rendi-Wagner. Aktuell liegt noch der volle Fokus auf der Pandemiebekämpfung. „Wir müssen aber jetzt rechtzeitig die notwendigen Schlüsse aus der Pandemie ziehen!“, macht unsere Vorsitzende deutlich.