Die Corona-Pandemie hat den Familien viel abverlangt. Eltern und Kinder brauchen jetzt mehr Unterstützung und eine spürbare Entlastung. Unser „Kraftpaket Familie“ bündelt Maßnahmen, die Familien mehr Geld, Zeit und Infrastruktur bringen.
Österreichs Familien haben den Großteil der Lasten der Corona-Pandemie gestemmt – und tun dies immer noch. Homeoffice, Homeschooling, Kinderbetreuung, aber auch Rekordarbeitslosigkeit und Kurzarbeit: Die Corona-Krise mit ihren sozialen und wirtschaftlichen Folgen hat viele Familien ans Limit gebracht. 50 Prozent der Alleinerziehenden haben Probleme mit der Vereinbarkeit von Beruf und Elternschaft, für sie ist die Kinderbetreuung besonders drängend. Für die SPÖ ist klar: Familien dürfen nicht allein gelassen werden! Im Vorfeld des Tags der Familie am 15. Mai hat SPÖ-Parteivorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner gemeinsam mit SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch, SPÖ-Familiensprecherin Petra Wimmer und Armutsexperten Erich Fenninger im „Roten Foyer“ das SPÖ-„Kraftpaket Familie“ präsentiert. „Unser Kraftpaket Familie unterstützt Familien, schützt sie vor Armut und stärkt auch die heimische Wirtschaft, indem die Kaufkraft gestärkt und 40.000 neue Jobs geschaffen werden“, sagt Rendi-Wagner über diese „Investition in unsere Familien und Kinder und in die Zukunft unserer Gesellschaft und der Wirtschaft“. Die Corona-Pandemie hat den Familien Enormes abverlangt, Existenzängste durch Jobverlust belasten Familien immer stärker. Viele Familien werden es ohne Unterstützung nicht gut aus der Krise schaffen. „Für mich ist klar: Wir alle und der Staat haben hier eine Verantwortung, Familien in dieser schwierigen Zeit nicht im Stich zu lassen!“, unterstreicht Rendi-Wagner.

Familien vor Armut schützen – Chancengerechtigkeit erhöhen
Armutsexperte und Volkshilfe-Geschäftsführer Erich Fenninger betont: „In unserer Volkshilfe-Umfrage gaben mehr als ein Fünftel der Lebensqualität ihrer Kinder ein glattes ‚Nicht Genügend‘. Es braucht strukturelle Maßnahmen, eine ‚Wundheilung‘ und keine Einmalpflaster, damit die Lebensqualität armutsbetroffener Familien wieder steigt und alle Kinder mehr Chancen im Leben haben.“ Die Anfragen von Familien bei der Volkshilfe nach Unterstützungen für Kinder haben sich seit Corona verdreifacht. „Wir fordern eine Kinderbildungsoffensive, den qualitativen und quantitativen Ausbau der Kinderbetreuung und der elementaren Bildung“, betont unsere Familiensprecherin Wimmer. Zudem schlägt sie einen Rechtsanspruch auf Verkürzung der Vollzeitarbeitszeit für Kinderbetreuung und Pflege mit finanziellem Ausgleich für zwei Jahre vor, unter der Voraussetzung, dass beide Eltern ihre Arbeitszeit reduzieren. „Denn nach wie vor leisten Frauen zwei Drittel der unbezahlten Arbeit!“ Sozialsprecher Josef Muchitsch betont, dass Arbeitslosigkeit in der Familie meist mit Armut einhergeht. Er kritisiert den ÖVP-Vorschlag einer Reduktion des Arbeitslosengelds: „Das ist derartig unsozial und menschlich kalt!“ Das Arbeitslosengeld soll vielmehr auf 70 Prozent des Einkommens erhöht werden.
Familien brauchen jetzt bessere Unterstützung. Unsere Vorschläge:
Beste Bildung und Betreuung für die Kleinsten
- Kinderbildungsoffensive: qualitativer und quantitativer Ausbau von Kinderbildungsplätzen und elementarer Bildung
- Rechtsanspruch auf ganztägigen, kostenfreien Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr
- 1 Mrd. Euro Investitionen pro Jahr in Kinderbildung
Unsere Vorschläge verbessern die Betreuungsquote der Unter-3-Jährigen, ebenso die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer. Zudem werden 100.000 Kinderbildungsplätze (32.000 neue Plätze und 70.000 mit verbesserten Öffnungszeiten) und 27.000 neue Jobs geschaffen. Und: Bis zu 31.000 Menschen können aufgrund der verbesserten Vereinbarkeit eine berufliche Tätigkeit aufnehmen oder ausweiten!
Familien finanziell stärken, Wirtschaft ankurbeln
- 13. und 14. Familienbeihilfe für 2 Jahre befristet: Für zwei Jahre soll pro Halbjahr eine zusätzliche Familienbeihilfe pro Kind ausbezahlt werden
- Arbeitslosengeld auf 70 Prozent des Nettoeinkommens erhöhen
- Familienzuschlag von 29 auf 100 Euro im Monat anheben
- Zugang zum Familienhärteausgleich erleichtern
Unsere Vorschläge bekämpfen aktiv Kinder- und Familienarmut und bringen Familien Chancen und Perspektiven durch finanzielle und soziale Sicherheit. Zudem werden Wirtschaft und Konsum gestärkt. Diese braucht gerade jetzt dringend neue Impulse – bis zu 10.000 neue Arbeitsplätze können mit diesem zusätzlichen Kaufkraft-Effekt geschaffen werden.
Mehr Familienzeit: Partnerschaftlichkeit durch ein neues Familienzeitmodell
- Rechtsanspruch auf Verkürzung der Vollzeitarbeitszeit für Kinderbetreuung und für Pflege von Angehörigen
- finanzieller Ausgleich durch Rechtsanspruch auf eine Lohnersatzleistung: 50 Prozent auf das reduzierte Einkommen werden aufgezahlt für die Dauer von 24 Monaten
- im Anschluss an den Bezug des Kinderbetreuungsgeldes oder für die Pflege von nahen Angehörigen (ab Pflegestufe 3)
- die Leistung ist bei Paaren an die Bedingung geknüpft, dass beide Elternteile 30/32 Stunden (80 Prozent einer Vollzeit-Stelle) erwerbstätig sind
Unsere Vorschläge sorgen für eine gerechtere Verteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit: Mütter dehnen ihre gegenwärtige Arbeitszeit (deutlich) aus und Väter reduzieren ihre gegenwärtige Arbeitszeit (moderat). Das bringt eine bessere Qualität der Familienzeit und Partnerschaft für beide Eltern!
Mehr Infos zum Kraftpaket findest du in unserem Medienpapier.