Zum 1. Mai 2021 sind rund 900.000 Menschen ohne Job oder in Kurzarbeit. Für unsere Vorsitzende ist klar: Jetzt muss eine Arbeitsmarktwende vorangetrieben werden! Sie legt ein 5-Punkte-Paket vor, um Gesundheitsberufe aufzuwerten, Perspektiven zu eröffnen und Pflegekräfte durch eine Personaloffensive zu entlasten.
Eine Arbeitsmarktwende ist das Gebot der Stunde. Besonders augenscheinlich ist das in jenem Bereich, der durch die Corona-Pandemie stark gefordert wurde: die Pflege. In Österreich werden in den nächsten zehn Jahren rund 80.000 Pflegekräfte fehlen. Für die SPÖ ist zum Tag der Arbeit klar: Die Pflegekräfte in Österreich leisten Außerordentliches. Ihre wertvolle Arbeit verdient es, endlich aufgewertet zu werden. „Viele Menschen sind in der Krise über sich hinausgewachsen, haben Beeindruckendes geleistet. Pflege ist Schwerstarbeit – körperlich und psychisch. Es ist höchste Zeit, diesen Einsatz für unsere Gemeinschaft endlich anzuerkennen“, sagt unsere Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner. Die SPÖ hat konkrete Konzepte, wie durch eine Pflegeoffensive Jobs geschaffen werden können und das Gesundheitssystem gestärkt wird.
Pflegeoffensive eröffnet Perspektiven und entlastet das Gesundheitspersonal
Gesundheits- und Pflegeberufe sind zentrale Zukunftsbranchen. Durch eine Pflegeoffensive können wir die Arbeitsmarktwende zum Wohl aller vorantreiben, Jobs schaffen und die Rekordarbeitslosigkeit bekämpfen. Die Pflegeoffensive wertet die Gesundheitsberufe auf – eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Eine Pflegeoffensive eröffnet Perspektiven für die Menschen, entlastet das Pflegepersonal und sichert die Gesundheitsversorgung. Die Ausbildung und Umschulung zur Pflegekraft ist eine Investition in die Zukunft. Denn ein starkes Gesundheitssystem schützt uns alle und macht uns krisensicher.
5-Punkte-Paket für eine Arbeitsmarktwende mit Pflegeoffensive
- Corona-Tausender: Bis spätestens Ende Juni müssen alle HeldInnen der Krise ihren Corona-Tausender bekommen. Dazu zählen jedenfalls die PflegerInnen im stationären wie im mobilen Bereich. Sie sind die wahren LeistungsträgerInnen, die das Gesundheitssystem durch ihren Einsatz am Laufen gehalten haben. Dafür verdienen sie mehr als Applaus. Sie verdienen Respekt und echte Anerkennung durch den Corona-Tausender.
- Mehr Ausbildungsplätze und Pflegekräfte: Die Pflegeoffensive soll zu einer Personaloffensive führen. Besonders gefordert ist dabei die öffentliche Hand, wenn es darum geht, mehr Ausbildungsplätze zu schaffen. Hier braucht es eine Verdoppelung. Durch mehr Personal können die Pflegekräfte in den Spitälern, Alters- und Pflegeheimen und der mobilen Pflege entlastet werden und die Gesellschaft ist für mögliche Gesundheitskrisen besser geschützt.
- Kostenlose Pflegeausbildung: Die SPÖ fordert, dass die Ausbildung zur Pflegekraft endlich in ganz Österreich kostenlos sein muss. Die Regierung hat das trotz Rekordarbeitslosigkeit noch immer nicht umgesetzt. Es ist unverständlich, dass jungen Menschen nach wie vor Steine in den Weg gelegt werden, wenn sie sich zu Pflegekräften aus- oder weiterbilden möchten. Die Pflegeoffensive soll jedenfalls eine kostenlose Ausbildung für zentrale Zukunftsberufe im Pflegebereich ermöglichen.
- Umstiegsbonus: Die Pflegeoffensive soll allen UmsteigerInnen den roten Teppich ausrollen. Möglich wird das durch einen Rechtsanspruch auf Existenzsicherung während der Ausbildung – unabhängig vom Alter. Arbeitslose Menschen sollen zusätzlich zum Arbeitslosengeld (im Schnitt 900 Euro netto; 12 Mal im Jahr) vom AMS ein Umschulungsstipendium in Höhe von mindestens 500 Euro pro Monat erhalten – damit die Ausbildung zur Pflegekraft auch für Menschen mit Familie möglich ist.
- Schwerarbeitspension für Pflegekräfte: Pflege ist eine körperlich sehr fordernde Tätigkeit (Umbetten bettlägeriger PatientInnen etc.), die Schwerarbeitspension (Pensionsantrittsalter 60) ist aber für diese Gruppe praktisch nicht zugänglich. Auch im Hinblick auf das Ansteigen des Pensionsantrittsalters für Frauen müssen auch Pflegekräfte in die Schwerarbeitspension gehen können, weil das eine Tätigkeit ist, die sehr oft nicht bis zum 65. Lebensjahr gemacht werden kann. Die Regierung müsste dazu die einschlägige Verordnung ändern.
