Für uns ist klar: In Steyr muss um jeden Arbeitsplatz gekämpft werden! Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter fordert, den Druck auf MAN und den Mutterkonzern VW zu erhöhen. Doch die Regierung schläft.
Um die Arbeitsplätze bei MAN in Steyr zu retten, sprechen wir uns für eine staatliche Minderheitenbeteiligung bis zu 20 Prozent aus. „Das würde die Profitabilitätsrechnung potenzieller Investoren verbessern“, sagt unser Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter. Er will den Druck auf den Mutterkonzern WV erhöhen und „andere Hersteller zu Gesprächen über ein solches Modell einladen.“ Die Bundesregierung und die oberösterreichische Landesregierung müssen dem Konzern „auf die Zehen steigen“, fordert Matznetter. Doch die schlafen und unternehmen nichts.
Österreichisches Autocluster sichern
„MAN und dem Mutterkonzern Volkswagen muss die Rute ins Fenster gestellt, denn Österreich darf seinen volkswirtschaftlich wichtigen Autocluster nicht gefährden. MAN und VW gehört gesagt: Ihr könnt auch nicht mit uns reden, aber wir werden nicht tatenlos zusehen. Wir machen was möglich ist, weil wir unser Cluster aufrechterhalten. Gelingt das in Steyr mit einem Konkurrenten von euch, der euch um die Ohren fährt – euer Pech!“, sagt Matznetter. Er plädiert weiterhin für eine staatliche Minderheitenbeteiligung, so wie VW auch mit dem deutschen Bundesland Niedersachsen zum Teil in öffentlichem Besitz steht. Die Mehrheit der zehn weltgrößten Lkw-Bauer ist staatlich oder teilstaatlich, macht Matznetter deutlich. Er bekräftigt den SPÖ-Standpunkt, wonach die Staatsholding ÖBAG nicht nur die gesetzliche Möglichkeit hat, bei Unternehmen einzusteigen, sondern eigentlich auch den Auftrag dazu: „Sie soll sich mitengagieren, damit VW bzw. MAN in Steyr schlussendlich ein Angebot gemacht wird, das die Konzerne nicht ablehnen können“. Mit dem derzeitigen Chef Thomas Schmid sieht Matznetter hier allerdings keine Möglichkeit und fordert erneut den Rücktritt des Chefs der Staatsholding.
Gewerkschaft fordert Rücknahme des Betretungsverbots von Betriebsrat Schwarz
Der bisherige MAN-Arbeiterbetriebsrat des Werks in Steyr, Erich Schwarz, darf das Werksgelände seit Ausscheiden aus dem Unternehmen vergangene Woche nicht mehr betreten. Gründe, warum er als Pensionist – am 7. April war sein letzter Arbeitstag – ein Betretungsverbot erhalten hat, sind ihm nicht genannt worden. PRO-GE-Bundesvorsitzender Rainer Wimmer spricht von einem „schweren Foul“. Schwarz soll „offensichtlich diskreditiert werden, denn der Konzern versucht von eigenen Fehlern abzulenken und das für den Konzern unangenehme Abstimmungsverhalten der Belegschaft dem Betriebsrat anzulasten.“ Oberösterreichs ÖGB-Landesvorsitzender und AK-Präsident Johann Kalliauer sieht in der Vorgehensweise einen „Skandal“. Er erwartet sich, dass diese Maßnahme unverzüglich zurückgenommen wird: „Schwarz hat jahrzehntelang das Beste für den MAN-Konzern gegeben. Ihn jetzt in der Pension mit so einer Sanktion zu bestrafen, nur weil er hinter der Belegschaft gestanden ist, ist unfassbar.“