Medizinische Versorgung von Nicht-Corona-Patienten sicherstellen

16.04.2020 | Pressekonferenz SPÖ-Klubvorsitzende Pamela Rendi-Wagner gemeinsam mit Hausärztin Cornelia Tschanett; Thema: Aktuelles zum Thema Corona Bild: SPÖ-Klub / Elisabeth Mandl

Die Corona-Krise hat in vielen Bereichen Akutmaßnahmen erfordert – mit Auswirkungen auf sämtliche Lebensbereiche. Auch die medizinische Versorgung der Nicht-Corona-PatientInnen wurde auf „Notbetrieb“ umgestellt. Wir fordern von der Bundesregierung einen Fahrplan zum schrittweisen Übergang auf den Regelbetrieb, um die medizinische Versorgung von Nicht-Corona-PatientInnen sicherzustellen.

Operationen und Behandlungen, die nicht lebensnotwendig sind, wichtige Kontrolluntersuchungen und Therapien wurden in den letzten Wochen aufgeschoben, um Kapazitäten in der Corona-Krise freizuhalten. Doch ein länger anhaltender Notbetrieb kann zur Verschlechterung des Gesundheitszustandes vieler PatientInnen führen. Dank der Disziplin der Bevölkerung steigt die Zahl der Neuinfektionen nur langsam, so dass erste Lockerungen der Corona-Maßnahmen seitens der Regierung beschlossen wurden. Wir fordern einen schrittweisen Übergang vom Notbetrieb zum Regelbetrieb auch im medizinischen Bereich – sowohl in der niedergelassenen Versorgung als auch in den Spitälern.

Menschen brauchen Gewissheit über medizinische Versorgung 

„Nicht-Corona-PatientInnen sind keine PatientInnen zweiter Klasse. Die Menschen brauchen Gewissheit über die Sicherstellung der medizinischen Versorgung. Die Regierung muss rasch einen Fahrplan vorlegen, wie bei den niedergelassenen ÄrztInnen und in der Spitalsversorgung der Regelbetrieb wieder schrittweise eingeführt wird“, sagt unsere Partei- und Klubvorsitzende Pamela Rendi-Wagner. „Sollte das Virus weiter unter Kontrolle gehalten werden können, dann sollten so rasch wie möglich wieder alle Operationen, Untersuchungen und Behandlungen durchgeführt werden“. Um für einen möglichen Rückfall vorbereitet zu sein, sollte der intensiv-medizinische Bereich für Corona-PatientInnen weiter ausgebaut werden.

Notwendige Maßnahmen: 

  1. Fahrplan für die medizinische Versorgung aller PatientInnen
    Mit dem Ende der Akutphase hat die Regierung für die beginnende Lockerungsphase einen Plan für das Hochfahren der Wirtschaft und der Geschäfte vorgelegt. Auf Basis einer weiterhin positiven Entwicklung muss ein solcher Fahrplan des Gesundheitsministeriums auch für das Hochfahren bei der medizinischen Versorgung gemacht werden. Dieser Fahrplan muss von der Regierung für ganz Österreich entwickelt werden. Die Bundesländer sollten dabei nicht allein gelassen werden.
  2. Intensiv-medizinische Reserve-Kapazitäten schaffen, Schutzausrüstung beschaffen – Regelbetrieb in Spitälern schrittweise hochfahren
    Vorsorgemaßnahmen müssen weiterhin getroffen werden. Das betrifft die Erweiterung der intensiv-medizinischen Kapazitäten, die Beschaffung von Schutzausrüstung (auch für den niedergelassenen Bereich). Damit ist Österreich vorbereitet, falls es zu einer allfälligen zweiten Corona-Welle kommt. Parallel dazu ist der Regelbetrieb in der medizinischen Versorgung wieder schrittweise einzuführen.
  3. Tests ausbauen
    Um das Virus weiterhin unter Kontrolle zu halten, ist das breite Testen in der Bevölkerung entscheidend, um mögliche Infektionsketten zu durchbrechen. Tests sind der Schlüssel zum schrittweisen Übergang in den „Normalbetrieb“ – und zwar in allen Bereichen.
  4. Sofortige Besetzung des Obersten Sanitätsrates
    Um den Gesundheitsminister bei der Umsetzung der genannten Maßnahmen zu beraten, muss der Oberste Sanitätsrat – bestehend aus 39 hochrangigen ÄrztInnen und ExpertInnen – sofort nachbesetzt werden. Er berät das Gesundheitsministerium in allen grundsätzlichen medizinischen Fragen und gibt Gutachten ab. Seit dem Auslaufen der Funktionsperiode im Herbst 2019 ist der Rat nicht bestellt.

VIDEO: Pamela Rendi-Wagner fordert im „Roten Foyer“ einen Fahrplan für den schrittweisen Übergang zum medizinischen Regelbetrieb.

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