34 Frauen wurden seit Jahresbeginn in Österreich ermordet – die meisten der Gewalttaten geschahen im engsten familiären Umfeld. Doch Gewalt gegen Frauen ist kein privates und auch kein frauenpolitisches Problem, sondern ein gesamtgesellschaftliches.
„Wir dürfen nicht wegschauen!“, stellte unsere Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner in der „Aktuellen Stunde“ im Parlament klar. Sie appelliert an alle Abgeordneten Maßnahmen zu setzen, die Frauen stärken und ihnen ein gewaltfreies Leben ermöglichen.
Keine Einzelfälle
Gewalt an Frauen ist kein Einzelfall und hat viele Formen. Mehr als 8.000 Betretungsverbote wurden allein im Jahr 2018 in Österreich verhängt, mehr als 18.000 Opfer in Gewaltschutzzentren betreut. „Wir müssen die Aufmerksamkeit genau da hinlegen, wo die Probleme auftreten: in die Familien, die eigenen vier Wände“. Oft bleibt diese Gewalt im Verborgenen. weil viele Frauen Angst haben – um ihr Leben und das ihrer Kinder. „Wir müssen diesen Frauen mitgeben, dass sie nicht alleine sind, dass es Hilfe gibt, dass es einen Ausweg gibt“, unterstrich Rendi-Wagner und verwies auf die Frauenhelpline 0800 222 555.
Problem an der Wurzel packen
Neben Soforthilfe muss es darum gehen, Gewalt an Frauen an der Wurzel zu packen. Denn die beginnt schon damit, dass Frauen weniger verdienen als Männer und damit in finanzielle Abhängigkeit geraten. Sie beginnt damit, dass das Selbstbestimmungsrecht der Frauen über ihren eigenen Körper in frage gesellt wird und damit, dass sich in unserer Gesellschaft viel zu oft sexistische Rollenbilder festgeschrieben sind. Und es beginnt bei der Sprache und damit, dass wir klar benennen, worum es geht: Nicht um sogenannte „Beziehungstaten“, sondern um Mord, die extremste Form der Gewalt.
Für die SPÖ ist daher klar: „Wir müssen Frauen stärken, ihre Unabhängigkeit unterstützen, um sie vor Gewalt zu schützen“. Jede Frauen, jedes Mädchen hat das Recht auf ein Leben frei von Gewalt. „Wir sind gefordert, das sicherzustellen“, sagte Rendi-Wagner, etwa durch:
- gerechte Einkommen
- durch ganztätige Kinderbetreuungseinrichtungseinrichtungen, die Frauen ermöglicht, ihre eigene ökonomische Situation abzusichern
- mehr Mittel für Präventionsmaßnahmen
- durch den Ausbau des Opferschutzes bzw. ausreichend finanzielle Mittel für Gewaltschutzzentren
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